Es war eine wunderschöne 90 Jahr Feier…….

Schon der morgendliche Gottesdienst anläßlich unseres 90jährigen Bestehens war bewegend und bestärkend zugleich. Viele Gäste haben den Weg nach St. Joseph gefunden und kräftig mit uns zusammen gefeiert. An dieser Stelle unseren herzlichsten Dank für die vielen, vielen Glückwünsche und guten Gedanken. Nachfolgend eine leicht gekürzte Fassung der Festtagsrede mit einem lebendigen Rückblick auf die Geschicht des Vereins, von unserer Vorsitzenden Heidi Mielich.

ElisabethenKonferenz St. Joseph – Eine Erfolgsgeschichte!!!
Der Verein feiert sein 90jähriges bestehen.

Am 21.7.1926 setzen sich einige Frauen aus der Gemeinde St. Joseph zusammen und beschlossen gegen die zunehmende Armut sich einzusetzen. Ein weiteres Augenmerk galt auch den Kriegsversehrten aus dem 1. Weltkrieg.

Und so entstand die Elisabethen Konferenz St. Joseph

Vorsitzende des St. Elisabethenvereins Konferenz St. Jospeh
Heidi Mielich, Vorsitzende des St. Elisabethenvereins-Konferenz St. Jospeh

Die Gründerinnen wollten nach dem Vorbild der heiligen Elisabeth von Thüringen handeln. Jedes Mitglied arbeitet unentgeltlich, sodass alle zur Verfügung stehenden Mitteln den Hilfsbedürftigen zugutekommen. Dies gilt bis zum heutigen Tag.

Leider sind keinerlei Unterlagen über diese Gründerzeit auffindbar. Bei einem Luftangriff 1944 wurde die Kirche nahezu vollständig zerstört. Nur der Kirchturm blieb beinahe unversehrt. Es sind viele Dokumente verbrannt und wahrscheinlich auch unsere.

Frau Kappeler leitete 28 Jahre die Elisabethen Konferenz und ist heute 95zig. Sie lebt in einem Altenheim und ist geistig fit – Leider machen ihre Beine nicht das was sie will. Daher ist sie heute nicht unter uns. Ich soll alle sehr herzlich grüßen sie ist gedanklich bei uns. Von ihr erfuhr ich vieles über den Verein wie zum Beispiel:

Die Eheleute Schurr waren leider kinderlos und engagierten sich besonders für den Elisabethenverein von St. Joseph. Herr Schurr war zugleich der Architekten der Josephskirche und daher der Gemeinde sehr verbunden. Frau Schurr sah in dieser Gemeinschaft ihre Lebensaufgabe. Sie half wo sie nur konnte macht vor ihrer Privatschatulle nicht halt um Notleidenden zu helfen.

Weiter erzählte mir Frau Kapeller, dass für den Elisabethenverein 2 Krankenschwestern tätig waren. Sie besuchten die Familien, unterstützen die Kriegsversehrten des 2. Weltkrieges und war für manche Senioren eine Alltagshilfe. So erfuhr der Verein rasch, wo bei den Gemeindemitgliedern der Schuh drückt.

Immer mehr Leistungen übernahm damals das Sozialamt und die Krankenkassen Auch die Unterstützung von Kriegsversehrten verbesserte sich. Mitte der 60ziger Jahre sind die beiden Krankenschwestern im Ruhestandsalter angekommen und es wurde die Entscheidung getroffen keine weiteren Kräfte bzw. Krankenschwestern einzustellen.

Die Vereinsmitgliederinnen besuchten dann vermehrt die Hilfesuchenden.

Nicht nur finanziell sondern durch Dienstleistungen im Haushalt wurde geholfen. Vom Fensterputzen über Besorgungen und Kinderhütten alles machten die aktiven Vereinsmitgliederinnen.

In dieser Zeit wurde auch die Entscheidung getroffen, dass die Elisabethenkonferenz ein eigenständiger Verein wird. Bis dahin war immer ein Seelsorger von St. Joseph zugleich in der Vorstandschaft – als einziger Mann.

Sie werden sich jetzt fragen – warum war diese Entscheidung notwendig. Der Verein ist doch bis zum heutigen Tage mit der Gemeinde von St. Joseph eng verbandelt.

Ja, es ist so und so soll es auch bleiben – aber der damalige Grund ist – gestatten Sie mir den Ausdruck – ist heute eher etwas zum Schmunzeln. Für den Verein duften bis zur Verselbstständigung nur katholische Gemeindemitglieder von St. Joseph tätig sein. Es wollten damals Frauen mitarbeiten die nicht (oder nichtmehr) zur Gemeinde von St. Joseph gehören. Auch Frauen mit anderen christlichen Wurzeln engagierten sich. Alles das war mit der damaligen Satzung nicht möglich. So kam der Schritt zum eingetragenen Verein.

Mit dieser Vereinsgeschichte waren auch Veranstaltungen verbunden. So gab es einmal im Jahr einen großen Ausflug mit dem Bus. Und glauben Sie mir, ein Bus war nicht ausreichend. Wer hatte damals schon ein Auto in den 50ziger/60ziger Jahren? Es fuhren ganze Familien mit. Auf der Heimfahrt – so wurde mir berichtet – wurden immer Gesangbücher verteilt und man sang nichts kirchliches. Die Elisabethennachmittage waren damals auf das ganze Jahr verteilt.

Ende der 60ziger Jahre wurde eingeführt, dass ich den Sommermonate Ganztagesausflüge und in den Wintermonaten (Oktober bis April) Elisabethennachmittage angeboten werden. Auch gab es damals einen Altenclub der sich einmal in der Woche traf um Karten zu spielen.

Leider wurde es immer weniger Kartenspieler und der Verein löste sich auf.

Eine weitere große Wende der Vereinsgeschichte kam unter der Leitung von Frau Kapeller.

Es wurde nochmals die Satzung verändert. Jetzt durften auch Männer dem Verein beitreten.

Heute ist der Verein für ALLE offen. Wir unterstützen Kinder genauso wie ältere Mitbürger. Doch der Gedanke der Nachbarschaftshilfe ist immer noch vorrangig. Ebenso gibt es wieder einen Altenclub – Die Treff‘s sind jeden Dienstag um 14 Uhr im kleinen Pfarrsaal und es wird nicht Karten gespielt.

1986 bin ich dem Verein beigetreten, 1999 kam ich in die Vorstandschaft und seit 2001 leite ich den Verein. In dieser Zeit ist vieles geschehen. Das wichtigste zuerst: In den letzten 18 Jahren unterstützten wir Menschen in Not mit knapp 700.000 Euro. Für 700.000 Euro wurde GUTES getan.

Diese Hilfe wäre nicht möglich gewesen, wenn nicht SIE den Verein mit Mitgliederbeiträge und Spenden zur Seite stehen würden.

Vielen, vielen, lieben Dank – dafür!!

Lassen Sie mich nochmals auf den Betrag zurückkommen. Wir sind derzeit 175 Mitglieder und somit die größte Elisabethenvereinigung in Bayern.

Wenn wir die 700.000 Euro durch 175 teilen so kommt auf jedes Mitglied 4000 Euro. Jedes Mitglied hat somit im Durchschnitt in den letzten 18 Jahren 4000 Euro gespendet. Ich habe keine Ahnung wie das Verhältnis bei großen Hilfsorganisationen ist. Ich bin so frech und behaupte einfach – wir müssen uns nicht verstecken und können stolz auf das geleistete sein.

Dennoch dürfen wir uns nicht auf unseren Lorbeeren auszuruhen. Wir müssen nach Vorne schauen und den Verein – mit vereinten Kräften am leben erhalten.

Die Vorstandschaft hat beschlossen einen eigenen Internetauftritt ins Leben zu rufen.

Was ist besser als ein Jubiläum zum Anlass zu nehmen um zu verkünden unsere Internetseiten stehen!!! und sind für jeden zugänglich.

Ein besonderer Dank geht an Frau Neumann die geduldigst uns die Internet einrichtete und unsere Anmerkungen berücksichtigte. Besonders möchte ich noch Frau Schmitz lobend erwähnen, die sich der Problematik des Internet‘s stellte und mit viel Fleiß sich einarbeitete.

Um die Dankesrunde zu ergänzen möchte ich Georg und Giuliano erwähnen. Die Beiden sind gute Ratgeber und kümmern sich liebevoll um die Buslisten und erstellen immer die farbenfrohen, tollen Plakate für den Elisabethenverein.

Ein weiterer Dank geht ebenfalls an:

  • Frau Umlauf die sich um die Mitgliedsbeiträge kümmert
  • Frau Eckert die regelmäßig die Kasse prüft
  • Frau Falkner hält Wache, dass keine Geburtstagsgruß vergessen wird
  • Frau Scherer ist bei den Nachmittagen die Küchenverantwortliche
  • alphabetisch: Frau Graf, Frau Römer, Frau Ritt, Frau Schulze, Frau Thometzki und Frau Wimmer dekorieren und bereiten die Nachmittage vor. Aber auch Martina ist zur Stelle und hilft am Vormittag.
  • und last not least bedanke ich mich bei meinem Mann – der mit mir alle Fahrten vorweg aussucht und besichtigt und bei vielem hilft rund um die Elisabethenkonferenz.

Ohne die zahlreichen Helfern könnte der Verein auch nicht bestehen.
Daher auch ein „vergelts Gott“ an Euch.!!!

Zum Beginn äußerte ich bereits:

Der Elisabethenverein eine Erfolgsgeschichte!

Mit diesen Worten beende ich die kleine Rückschau und bedanke mich für ihre Aufmerksamkeit.

Bleiben Sie mir Gesund, damit wir in 10 Jahren das Hundertjährige bejubeln können.